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Nachhaltig Drucken mit Grad Celsius als Kompass

By 3. Juni 2025Juni 10th, 2025No Comments
Grafik mit einem stilisierten Kompass und Grad Celsius

Was wäre, wenn wir den Ein­fluss von Unter­­nehmen und Produkten auf die Erd­erwärmung sicht­bar machen könnten – klar, verständlich und direkt in Grad Celsius? Und Kundinnen und Kunden dadurch bessere Ent­scheidungen bei der Aus­wahl ihrer Druckereien und Print­produkte treffen könnten? Nachhaltig Drucken mit Grad Celsius als Kompass.

Als erste Druckerei haben wir unsere Klima­performance mit dem XDC-Modell von right° analy­siert und messbar gemacht. Nicht wie üblich in abstrakten CO₂-Äqui­valenten, sondern greifbar und verständlich in Grad Celsius. Damit möchten wir einen Beitrag leisten, Nach­haltigkeit trans­­parenter zu machen und die Ent­­wicklung neuer, inno­vativer Druck­produkte mit möglichst geringer Klima­wirkung voranzutreiben.

Unser Ziel: Wir positionieren uns als Lösungs­anbieter für Unternehmen, die sich auf dem Weg zum 1,5-Grad-Ziel befinden und ihre Klima­wirkung entlang der Liefer­kette fakten­basiert verstehen und gezielt verbessern möchten.

Braucht es einen neuen Kompass für nachhaltiges Drucken?

Die Trans­formation zur Nach­haltigkeit ist in der Druck­branche bereits in vollem Gange:

  • Die auto­matische Ermittlung des CO₂e-Produkt­fußabdrucks (PCF) im Rahmen der Angebots­erstellung gehört für viele Druckereien inzwischen zum Standard.
  • Für kritische Liefer­ketten, insbesondere im Bereich Papier, existieren anerkannte Zertifizierungs­systeme wie der FSC® (Forest Stewardship Council).
  • Mit der Ein­führung der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) werden diese Liefer­ketten ab dem 30.12.2025 auf ein neues Niveau an Trans­parenz und Nachvollzieh­barkeit gehoben.
  • Unabhängige und glaubwürdige Umwelt­zeichen wie der Blaue Engel stehen für Nach­haltigkeit entlang des gesamten Herstellungs­prozesses.
  • Über 80 % der grafischen Papiere werden im Sinne der Kreislauf­wirtschaft recycelt, und als hoch­wertige Recycling­papiere wieder in den Markt zurück­geführt.

Nicht schlecht für eine Branche, die schon oft tot­gesagt wurde!

Grafik mit Seiten aus dem Geschäftsberichtes der Salzgitter Stahl mit Umweltzertifizierungen

Ein Geschäfts­bericht, zertifiziert mit anerkannten Umwelt­zeichen

Trotzdem gilt es, weitere Innovations­lücken zu schließen. Insbesondere mit Blick auf die Klima­wirkung. Im Druck­prozess und entlang der Liefer­ketten sind Emissions­intensität und Ressourcen­verbrauch weiterhin hoch. Nur wenige Druckereien gehen über den Ansatz der Kompensation hinaus und verfolgen konkrete Ziele, Emissionen nach­haltig zu reduzieren.

Deshalb haben wir als erste Druckerei unsere Klima­performance mit dem XDC-Modell von right° im Detail analysiert und in Grad Celsius messbar gemacht. Damit verfügen wir über einen klaren Kompass, um das Thema nach­haltiges Drucken auf das nächste Level zu heben.

Warum Grad Celsius als Kompass?

Seit fast 20 Jahren ermitteln wir unsere Emissionen. Auf Unternehmens- und Produktebene. Bisher, wie allgemein üblich, in Kilogramm oder Tonnen CO₂e. Durch vielfältige Maßnahmen, etwa die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien, konnten wir unsere standortbezogenen Emissionen auf dem Weg zur Klimaneutralität bereits um über 70% reduzieren. Ein klassischer Net-Zero-Ansatz.

Doch standort­bezogene Emissionen machen nur einen kleinen Teil der Gesamt­emissionen aus und Net Zero bedeutet nicht auto­matisch, dass wir mit dem 1,5 °C-Ziel des Pariser Klima­abkommens kompatibel sind. Denn entscheidend ist nicht (nur) der Zeit­punkt, an dem Klima­neutralität erreicht wird, sondern die gesamte Menge an Emissionen, die auf dem Weg dorthin entsteht.

Eines ist dabei sicher: Die Kompensation über Klimaschutz­projekte ist  keine glaub­würdige Lösung.

Grafik mit dem verbleibenden Emissionsbudget der Oeding Print

Mit unserer klassischen Nach­haltigkeits­strategie über­schreiten wir unser Emissions­budget deutlich.

Wie wird die Klimaperformance ermittelt?

Das XDC-Modell von right° ist ein echter Game­changer für unsere Nachhaltigkeits­strategie. Es basiert auf einem umfassenden Corporate Carbon Foot­print (CCF) sowie weiteren Unternehmens­kennzahlen wie der Brutto­wertschöpfung.

Anhand dieser Informationen berechnet das Modell, wie stark sich die Erde in einem Business-as-usual-Szenario bis zum Jahr 2100 erwärmen würde, wenn die gesamte Welt dieselbe Klima­performance hätte wie Oeding Print. Die Berechnungen basieren auf wissen­schaftlich fundierten Klima­szenarien und sektor­spezifischen Emissions­budgets, beispiels­weise der Internationalen Energie­agentur (IEA).

Grafik mit den Titelseiten des CO2-Berichtes der Oeding Print und dem Zertifikat nach ISO14064-3

Unser Full-Scope Corporate Carbon Foot­print, zertifiziert nach ISO 14064-3.

Was zeigt das Ergebnis?

Die Klima­performance unseres Unter­nehmens. Klar und verständlich dar­gestellt in Grad Celsius. Statt abstrakter Emissions­werte in CO₂-Äqui­valenten sehen wir erstmals die tatsächlichen Aus­wirkungen unserer Geschäfts­tätigkeit und die Wirksamkeit geplanter Maß­nahmen auf die Erder­wärmung.

Grad Celsius wird damit zum Kompass auf unserem Weg in eine klima­neutrale Zukunft.

3,2° – Willkommen in der Realität!

Würde die ganze Welt wirt­schaften wie Oeding Print, würde sich das Klima bis zum Jahr 2100 um 3,2° Celsius erwärmen. Ein ernüchterndes Ergebnis für eine nach­haltige Druckerei und Pionierin im Bereich Green Printing. Trotzdem: Willkommen in der Realität!

Grafik mit der Klimaperformance der Oeding Print in Grad Celsius

Unsere Klimaper­formance im Basisjahr 2022.

Was zeigt uns das Ergebnis? Mit klassischen Methoden zur Emissions­reduktion in Scope 1 und 2, Stichwort Öko­strom und Fuhr­park, kommen wir als Druckerei nur begrenzt weiter. Das gilt ebenso für die gängigen Maß­nahmen in Scope 3, etwa Mobilitäts­konzepte oder klima­freundliche Logistik.

Das bedeutet nicht, dass diese und weitere Maß­nahmen wie der Einsatz von Farben auf Pflanzenöl­basis, ein alkohol­freier Druck­prozess oder prozess­freie Druck­platten, sinnlos wären. Ganz im Gegen­teil: Auch wenn ihr direkter Einfluss auf die Klima­performance begrenzt ist, entfalten viele dieser Ma­ßnahmen ihre volle Wirk­samkeit in anderen wichtigen Bereichen wie Umwelt- und Gesundheits­schutz oder Bio­diversität.

Trotzdem: In Bezug auf die Erd­erwärmung steht der eigentliche CO₂e-Elefant in Scope 3 und ist unmittelbar mit dem Kern unseres Geschäfts­modells verbunden: unseren Druck­produkten. Genauer gesagt dem Papier.

Grafik mit einem Elefanten und einem Stapel Papier

Der Elefant im Raum: Papier.

Laut einer Intergraf-Roadmap zur CO₂-Bilan­zierung, Reduktion und Kompen­sation in der Druck­industrie entfallen rund 61 % der Gesamt­emissionen einer (Beispiel-)Druckerei auf Papier. Scope 1 und 2 machen zusammen 24 % aus, die verbleibenden 15 % verteilen sich auf Transport, Druck­farben und sonstige Bereiche.

Unsere eigene Emissions­bilanz für das Berichts­jahr 2022 zeigt ein noch deut­licheres Bild: Dank Öko­strom und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung entfallen auf Scope 1 und 2 nur noch 2 % unserer gesamten Emissionen. Damit verschiebt sich der Anteil von Papier auf über 70 % und ist mit großem Abstand die Haupt­ursache für unsere hohe Klima­wirkung von 3,2 °C.

Grafik mit 3 Tortendiagrammen mit Details zu Emissionen in Scope 1, 2 und 3 der Oeding Print

Beispiel­hafte Emissionen in den Scopes 1, 2 und 3.

Dieses Ergebnis ist kein Rück­schlag, sondern ein Ansporn. Wir werden:

  • die Trans­formation zur Nach­haltigkeit konsequent weiter­denken,
  • die gängigen Narrative einer nachhaltigen Druckerei kritisch hinter­fragen,
  • neue, innovative Print­produkte mit möglichst geringer Klima­wirkung auf den Markt bringen
  • und praxis­taugliche Lösungen entwickeln, um Wert­schöpfung von Ressourcen­verbrauch und Emissionen zu entkoppeln.

Klimakompetenz für Unternehmen auf dem 1,5°C-Pfad

Grafik mit Oeding Logo und Grad Celsius

Ein logischer nächster Schritt: vom klassischen Druck­dienstleister zum klima­kompetenten Partner.

Dazu erweitern wir unser Port­folio an nach­haltigen Druck­produkten. Neben etablierten Umwelt­zeichen wie dem Blauen Engel DE-UZ195 bieten wir künftig neue, innovative und emissions­arme Print­produkte an. Speziell zugeschnitten auf Unternehmen, die ihre Klima­performance entlang der Liefer­kette gezielt verbessern möchten. Die Basis dafür:

  • Ein Produktions­prozess, der seit über 15 Jahren konsequent auf Nach­haltigkeit aus­gerichtet ist,
  • eine überarbeitete Auswahl besonders emissions­armer Papiere mit verifiziertem CO₂-Produkt­fußabdruck,
  • sowie fundierte Beratungs­kompetenz, um Format, Umfang und Inhalte eines Print­produkts bereits in der Planungs­phase ressourcen- und emissions­schonend zu optimieren.

Im nächsten Schritt planen wir, die Klima­performance eines Print­produkts direkt in °Celsius auszuweisen. Als transparente Entscheidungs­hilfe in der Angebots­phase wird damit auf einen Blick ersichtlich, ob ein Geschäfts­bericht beispielsweise eine Klima­wirkung von 3,5 °C oder 1,4 °C hat.

So wird Grad Celsius nicht nur auf Unternehmens-, sondern auch auf Produkt­ebene zum Kompass unserer nachhaltigen Druckerei.

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